Hüttenwanderung, ein neuer Versuch...
Was vor zwei Jahren so fantastisch funktioniert hatte, wollte ich dieses Jahr wieder probieren, diesmal zusammen mit Katja. Als Gebiet hatten wir uns Rondane ausgewählt.

Die Planung der Reise wurde vergleichbar durchgeführt: Zunächst zum Warm-werden und Aufbau von Kondition eine knapp zweiwöchige Gruppenreise mit Sausewind nach Mysusæter und dann mit Gepäck eine Woche Skiwandern zwischen bewirtschafteten und unbewirtschafteten DNT-Hütten im Rondane-Gebirge. Die Rückreise sollte dann mit einer anderen Sausewind-Reisegruppe erfolgen.

Die Vorbereitungen liefen reibungslos, hier wurden noch eine Schneeschaufel, dort ein paar neue Stahlkantenskier gekauft und schwupps war die Wartezeit vorbei und wir befanden uns auf der "Harald" und schipperten gen Oslo.

In Mysusæter angekommen schien natürlich mal wieder die Sonne und es wehte kein Wind. Nach drei Tagen Wetterstabilität befürchteten wir schon eine Wiederholung der Strahlungsexpositionen des letzten Jahres in Raggsteindalen, wo wir sämtliche Sonnencreme verbrauchten und nachmittags nach den Touren die Vorhänge zuzogen. Aber Odin sei Dank gab es diesmal zwischendurch einen Tag Dunst und Wolken und die letzten drei Tage Bewölkung, leichten Schneefall und etwas Wind.

Das Gelände um Mysusæter ist wirklich super. Es bietet für jeden etwas, der Spaß am Langlauf hat: Die Loipenrenner mit Bedarf an hochfrequenter Wechselbelastung kommen voll auf ihre Kosten. Aber auch die Skimaterialdauerbelastungstester können locker ihre 50-km-Touren rutschen. Für Querfeldeinlederstrümpfe ist hier alles möglich, von Wanderungen über bis zum Horizont ausgedehnte Schneeflächen bis zur Besteigung eines der naheliegenden 2000-er kann alles versucht werden. Die Anfänger haben direkt vorm Haus ein schönes Stück Übungsloipe sowie einen Übungshang und wenn's schon besser läuft, können schöne Touren auf den einfachen Loipen gemacht werden. Und für diejenigen, für die Skilaufen unter 30 km/h Zeitverschwendung ist, gibt es sogar einen Abfahrtshang mit Skilift (dieser ist aber nur zu den norwegischen Winter- und Osterferien in Betrieb).

Die Gruppe war ausgesprochen nett und unkompliziert, die Betreuung durch Andreas, Andrea, Jan und Ferdi souverän und humorvoll. Das absolute Highlight der nördlichen Hemisphäre waren zweifellos die ersten Minuten von Ferdi auf Langlaufskiern. Unter der einfühlsamen Anleitung von Jan meisterte Ferdi alle Widrigkeiten, die von seinen erfahrenen Skiern ersonnen werden konnten. In der Küche war Ferdi dann wieder unbestrittener König. Kleine Missgeschicke, wie nicht aufgetaute Brote, wurden phantasievoll mit fast in Vergessenheit geratenem Zwieback umschifft.

Ach ja, das Hotel und der andere König, Leif Ola - unvergesslich, seine Präsentation von norwegischem Putzmittel zur besten Sendezeit kurz vor dem Nachtisch. Alle Aufenthaltsräume sind supergemütlich und schön eingerichtet. Die einzelnen Zimmer haben zum Teil noch den Flair einer alten DNT-Hütte, in der man selten länger als eine Nacht bleibt. Die Sauna kann man zur Zeit, Anfang März 2003, (auch für norwegische Verhältnisse) nur als Provisorium bezeichnen.

Erwähnt werden muss auch noch das wunderschöne und lang andauernde Nordlicht, das wir ohne Michael verpasst hätten.

Und die Hüttenwanderung? Diese mussten wir leider gesundheitsbedingt abbrechen. Die Rückreise konnte unkompliziert umgebucht werden und in der verbleibenden Woche Urlaub in Hamburg habe ich meine Erkältung bestens auskuriert. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben ...
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