Glitterheim - Gråsuranden, 1987m - Trollsteinkvelven - Glitterheim, 20km
Eigentlich wollten wir nur in das Tal nördlich von Glitterheim, das so viele nette Namen mit "Troll" enthält: Trollsteinkvelven, Trollsteintjønne, Trollsteinhøe. Der Weg dorthin sollte entspannt langsam ansteigen, durch ein langes Tal verlaufen und schließlich bei den Trollen ankommen. Dort wollten wir dann entscheiden, ob wir noch einen der umliegenden Berge besteigen oder nicht. Wir sind dann jedoch frühzeitig von diesem Plan abgewichen.

Das Frühstück und das Wetter ist wie am Vortage. Der erste Wegabschnitt führt uns nördlich entlang des Veodalen. Da wir langsam Höhe machen wollen, folgen wir nicht dem Tal, sondern rutschen mit leichter Steigung den westlichen Hang hoch. Wir umgehen kleine Hügel, nach Möglichkeit auf der höheren Seite und krabbeln so langsam aber sicher weiter und höher. Als die Neigung aber immer steiler wird, erwachen in Frank wieder Gipfelgelüste und er beginnt steiler zu steigen, Spitzkehren zu machen, um die sichtbar höchste Stelle zu erreichen. Naja, denke ich mir, was wir an Höhe haben, das haben wir, und klettere im hinterher inzwischen schon wieder mit Skifellen. Mittlerweile sind wir schon mindestens 150m über der Talsole und die Hangneigung liegt irgendwo bei 35°. Da ich auf den verharschten Flächen mächtig kanten muss, höhre ich wie die Schneeflächen 5m höher mitknirschen. Da wird mir dann doch mulmig und ich gebe Frank, der schon den von hier aus sichtbar höchsten Punkt erreicht hat, zu verstehen, dass ich nicht höher steige, sondern erstmal auf gleicher Höhe ein Stück weiterlaufen werde. Das ist auch nicht mehr so einfach, gelingt aber besser als höher zu steigen. Nach 200m erreiche ich eine kleine Moräne, wo der Schnee wieder weicher und tiefer ist. Hier gehe ich im Seitschritt hoch, bis die Steigung wieder moderater wird, und ich mit Spitzkehren weiterlaufen kann. Nach einigen Höhenmetern entspannt sich die Situation weiter und ich steige wieder entspannt höher. Frank taucht nach einiger Zeit auch wieder auf, er nimmt offensichtlich doch den Weg um den Berg. Da wir nun schon auf dem Weg nach oben sind, gehen wir auch noch die letzten paar Meter bis wir wieder auf knapp 2000m Höhe angelangt sind. Na dafür dass wir nur eine entspannte Langlauftour machen wollten, ist die Aussicht wieder ziemlich gut.

Nach einer ausgiebigen Pause machen wir erstmal eine Positionsbestimmung. Frank peilt und hat schon bald unsere ungefähre Position auf der Karte eingezeichnet. So wird der Kompass doch noch genutzt. Wir befinden uns etwa 2km südlich des Tales, in das wir eigentlich wollten. Auf der Karte erkennen wir dann noch eine Möglichkeit, dorthin zu gelangen ohne abschnallen zu müssen, die sich auch als sehr gut rutschbar herausstellt. Der trollige Talkessel, in dem wir dann letztlich landen sieht wirklich beeindruckend aus.

Der Weg weiter durchs Trollsteinkvelven führt uns über vereiste Schneeflächen seicht bergab. Wir brauchen uns nur mit den Stöckern etwas abstoßen und das Gleichgewicht halten. So einfach kann Skilaufen sein. Danach geht es in die Schlucht der Bergenussa, die in das Veodalen mündet. Die Schlucht ist schön, an den sonnenbeschienenen Hängen erfreuen sich die ersten Gräser und allerlei Flechten einem munteren Wachstum. Leider hören wir nach einiger Zeit den Fluß unter unseren Skiern gluckern, was uns dann doch etwas in Unruhe versetzt. Also müssen wir wohl das ganze Tal zurück und einen Weg oben rum suchen. Auf halber Strecke entdecken wir dann aber eine Möglichkeit, zu Fuß den Hang raufzuklettern, was auch gut gelingt. Von dort aus können wir dann den Weg zurücklaufen, den wir ursprünglich als Hinweg geplant hatten.
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mal wieder ein schöner
Ausblick auf Rondane

hinein in's Trolltal
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durch das vereiste
Trollsteinkvelven

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Flechten in der
Bergenussaschlucht